Astrologisches Klassenzimmer

Kurzeinblick

Aspektbild, Planeten, Zeichen und Häuser sind die „Werkzeuge“ des Astrologen.

Die Planeten stehen symbolisch für spezifische energetische Ursache-Wirkungs-Themen. Jeder der sieben klassischen Planeten hat sein eigenes Thema und lässt sich nicht in zwei bis drei Worte übersetzen. Ihr Zusammenwirken ergibt in unserem Sonnensystem eine Art von Ganzheit, welche sich esoterisch und exoterisch in allen möglichen Erscheinungsformen offenbaren. Als Beispiel: der Mond wirkt auf die Erde, indem er Ebbe und Flut beeinflusst. Oder die Sonne wirft auf unseren Planeten Licht, was Wärme und Wachstum bringt. In allen möglichen Wechselspielen kann man die Planeten sehr gut nachvollziehen und zuordnen. Es ist im Bezug zum Menschen ein bildhaftes Erfassen von Eigenschaften und Verhaltensweisen möglich, die archetypische Aussagen zulassen.

Exoterische (Klassische) Astrologie kann durch die Zyklen der Planeten stimmige Bilder beschreiben, sowohl mundan für die Zeitqualität oder persönlich für den einzelnen Menschen. Mit Hilfe von Transiten als Auslöser werden hier mehr oder weniger stimmige prognostische Aussagen möglich, die sich allerdings immer auch auf den Erfahrungen des jeweiligen Astrologen begründen.

Astrologische Psychologie vernachlässigt diese Methoden und hat anstatt dieser eigene sehr persönliche Entwicklungsdynamiken erarbeitet, die auf der inneren Lebensuhr („Alterspunkt“) beruhen. Transite werden nur in Ausnahmefällen berücksichtigt, wenn sie mit der inneren Lebensuhr zusammenfallen. So wird der Horoskopeigner auch genau da abgeholt, wo er gerade steht. Und es lassen sich rückwärts Erfahrungen einordnen und vorwärts energetische Zusammenhänge erkennen. Man kann sich entscheiden, sich einzulassen!

Astrologische Psychologie kann einen Menschen in seiner Gesamtheit erfassen, seine innere Motivation, seine selbst gewählten Lebensaufgaben und familiären Bindungen, Prägungen und die ICH-Struktur. Das Horoskop ist ein Bild des Lebens, ein Schnappschuss vom Stand der Sterne zum Zeitpunkt der Geburt vom Ort der Geburt aus gesehen. In diesem Bild sollte der Horoskopeigner sich wieder erkennen oder wieder finden und so den eigenen Willen entwickeln, um zu entscheiden, was für ihn richtig erscheint. „Die Freiheit des Menschen zu vergrößern sollte das Ziel astrologischer Beratung sein“ sagte Bruno Huber zu Beginn seiner Wirkungszeit (API-Schule-Gründung 1968). Dies ist bis heute auch meine Überzeugung!

Esoterische Astrologie, eine aus Astrologischer Psychologie hervor gehende spirituelle Weiterentwicklung, geht weiter in geistige Dimensionen. Dies ist ein Weg der Selbsterkenntnis. Irgendwann taucht der Wunsch auf, mehr und mehr in die eigenen Tiefen vorzudringen, an deren Quellen alles seinen Ausgangspunkt hat. Mit der Zeit integriert man die sieben bekannten Planeten, indem man ihre Eigenarten und Funktionen verstehen gelernt hat. Sie werden zum selbstverständlichen Werkzeug, zum Rüstzeug des ICH. Äußere Wirkungen der Planeten (z.B. bei Transiten) verlieren ihren Einfluss. Man verfügt über ihre Eigenschaften und Energien gemäß den hermetischen Gesetzen.
Im Buch „Heilen der Seele“ (Autor: Karl Georg Breit), deren Inhalt eine spirituell-astrologische Psychologie beschreibt, werden die Aspektbilder vertieft gedeutet und spirituellen Entwicklungen zugeordnet. Die Aufgabe wäre, dass Ego zurück zu lassen, was sicher nicht so leicht ist! Eigenschaften wie Hass, Gier, Neid, Stolz, Machtbestreben gilt es zu erkennen und zu überwinden. Dieses Loslassen ist ein Prozess, der sich bewusst oder unbewusst entwickelt. Jeder Mensch sucht irgendwie nach Anerkennung, Zufriedenheit und Erfüllung. Aber diese Dinge sind in der Außenwelt nur schwer zu erreichen! Auch materieller Reichtum ist kein Garant für Glück, welches sowieso flüchtig ist. Die Aufgabe ist, das eigene Leben aktiv zu meistern, so gut wie es geht, nicht mehr und nicht weniger!
Wir leben in der Polarität auf allen Ebenen des Lebens. Tag und Nacht, Licht und Schatten, Gut und Böse bedingen aneinander, das muss erst erkannt werden. Und alles, was uns geschieht, hat seine Berechtigung und seinen Sinn, denn alles ist Resultat von Ursache und Wirkung.
In unserer hektischen Zeit mit ihrer alltäglichen Reizüberflutung ist es daher besonders wichtig, dass man sich Zeiträume ganz bewusst schafft, um sich mit sich selbst und seinem Inneren beschäftigen zu können. Die Wege sind garantiert sehr individuell, und Roberto Assagioli sagte, dass ein jeder Mensch auf seine Art ein einzigartiges Individuum darstellt, mit ganz spezifischen Fähigkeiten.
Eine gute Herangehensweise ist, indem man sich fragt, was man mit dem zu tun hat, was man von der Umwelt anzieht. Maharishi Mahes Yogi sagte dazu, dass schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit begründet sind, also karmische Ursachen haben. Und man sollte diese als solche annehmen und erkennen, weil sie mit Taten aus der Vergangenheit zu tun haben. Dazu gehört, dass man sich fragen sollte: „warum geschieht mir dies oder jenes jetzt und was kann ich daraus lernen“? Oder: „was ist es, was ich an diesem Menschen nicht leiden kann“? (denn dies zeigt mir den Weg zu mir selbst und meiner eigenen unbewussten Bewertung.)

Die Transformationsplaneten Uranus, Neptun und Pluto bilden aus astrologisch – esoterischer Sicht eine Brücke. Wenn man diese betrachtet (wo stehen sie im Horoskop und mit welchem Aspektbild) und ihre Zusammenwirkung mit dem Gesamtbild einschätzen lernt, lassen sich große Entwicklungsschritte gehen.
Mit Uranus kann man sich fragen, auf welcher Ebene echte Erneuerungsprozesse wirken, die befreien und unabhängig machen. Uranus ist ebenso dazu da, saturnische Verkrustungen aufzulösen, welche nicht mehr brauchbar sind, wie zum Beispiel alte Gewohnheiten, die der Weiterentwicklung nicht mehr dienlich sind.
Mit Neptun kann man versuchen zu jedermann einfach nur freundlich, nachsichtig und lieb zu sein. Man kann gewahr werden, dass alle Lebewesen einen gemeinsamen Ursprung haben, aus dem alle hervorkommen. Jede Seele ist ein Kind Gottes und daher wertvoll und wichtig.
Und mit Pluto kann man seinen Willen so lenken, dass zuletzt der übergeordnete Wille zum Tragen kommt. Dann wäre man ein positives Sprachrohr der göttlichen Evolution, ein Weltendiener, frei von allen Determinanten!

(Einige Aussagen besonders die über Uranus, Neptun und Pluto sind von Arnold Buchenrieder aus „Astrologienetzwerk“ übernommen! Die Formulierung war so perfekt.)

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